Ein Test auf eine HIV-Infektion ist aus vielen Gründen empfehlenswert. So können Sie ihn etwa durchführen lassen, wenn Sie befürchten einen Risikokontakt gehabt zu haben. Aber auch sexuell aktive Menschen sollten regelmäßig auf HIV getestet werden. Denn eine früh erkannte Infektion lässt sich mittlerweile relativ gut behandeln. Sie können sogar einen HIV Schnelltest für zuhause erwerben, welchen Sie selber durchführen können. Denn auch diese sind zuverlässig, wenn Sie auf die Zulassung und das genaue Produkt achten.
In jeder größeren Stadt gibt es AIDS-Hilfen beziehungsweise Beratungszentren für Geschlechtskrankheiten. Hier lassen sich gegen kleine Beträge oder eine Spende, solche Tests ohne Weiteres durchführen. Dies ist zumeist sogar anonymisiert möglich, falls Ihnen dies lieber ist. Weiterhin können Sie auch zu Ihrem Hausarzt, der Sie gegebenenfalls an einen Facharzt überweist. Allerdings müssen Sie mit einem gewissen Selbstbehalt rechnen, wenn Sie einen HIV-Test beim Arzt durchführen lassen. In Krankenhäusern können Sie sich ebenfalls auf HIV testen lassen.
Die andere Möglichkeit ist der HIV Schnelltest. Dieses Testverfahren ist einfach zuhause durchführbar und Sie erhalten das Ergebnis in der Regel binnen 15 Minuten.
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Such- und Bestätigungstests. Suchtests suchen in der Regel nach Viren, Viren-RNA oder bestimmten Proteinen oder Antikörpern, die im Zusammenhang mit einer HIV-Infektion stehen. Suchtests werden ausschließlich in Laboren durchgeführt und es dauert zuweilen ein paar Tage, bis die Ergebnisse vorliegen. Diese Tests sind als sehr akkurat zu bezeichnen.
Der Bestätigungstest ist der sogenannte Western-Blot-Test, der im Wesentlichen auch bestimmte Proteine ausfindig machen soll. Allerdings wird er nur eingesetzt, wenn der erste Test positiv war. Kann er die Infektion nicht bestätigen, wird auf einen PCR-Test zurückgegriffen.
Dieser kann als einziges Testverfahren Viren direkt nachweisen. Er kann als Suchtest verwendet werden und als Bestätigungstest. Dieses Testverfahren ist aber bei Weitem das teuerste und langwierigste. Dafür ist es auch das exakteste Testverfahren.
Die sogenannten „Point-of-Care“-Tests kennen Sie eher als HIV Schnelltest. Diese Tests liefern anhand einer kleinen (Blut-)Probe bereits nach wenigen Minuten ein Ergebnis. Tests der neuesten Generation können bereits nach einer Minute ein Ergebnis liefern.
Ja, das ist möglich. Ein HIV Schnelltest ist nämlich genau für die Selbstdurchführung gedacht. Allerdings müssen Sie darauf achten, dass der Heimtest auch speziell für die Anwendung durch Laien gedacht ist. Sinnvoll ist es, auf das CE-Prüfzeichen sowie die Zulassung in Europa zu achten. Alle andere Tests sind entweder ungenau oder zu schwierig in der Handhabung. Je besser zudem die Genauigkeit des Schnelltests ist, desto besser.
In Österreich und der Schweiz sind HIV-Schnelltests bereits seit Juni 2018 frei verkäuflich. Bislang durften in Deutschland keine HIV Heimtests an Privatpersonen abgegeben werden, ab 1. Oktober 2018 hat sich dies jedoch geändert. Ab nun können Sie HIV Selbsttests in Apotheken, Drogerien oder im Internet kaufen. Diese Maßnahme soll die Hemmschwelle senken und es allen Menschen ermöglichen, die HIV Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Damit kann nicht nur frühzeitig eine Therapie begonnen werden, sondern auch weitere Ansteckungen vermieden werden.
Die Kosten eines HIV Tests betragen zwischen 25 und 50 Euro.
Sie haben einen Schnelltest zum Abklären einer möglichen HIV-Infektion erworben? Was ist nun zu tun?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Verfahren. Aber vorerst benötigen Sie eine saubere Blutprobe von sich, die Sie am besten mittels des mitgeführten Piksers aus der Fingerkuppe gewinnen. Die Blutprobe wird in Fläschchen oder auf einen Teststreifen gegeben. Gegebenenfalls werden noch andere mitgelieferte Substanzen hinzugefügt. Nun warten Sie solange, wie die Packungsbeilage es Ihnen sagt und lesen das Ergebnis ab. HIV-Heimtests arbeiten mit einer Farbcodierung bzw. einem Streifensystem.
Wichtig ist, dass alle Utensilien sauber bei der Anwendung sind und auch die Fingerkuppe vorher sterilisiert wurde. Außerdem müssen Sie sich bei der Anwendung dessen Gewahr sein, dass es sich um einen Test handelt, der in den meisten Fällen nach Antikörpern sucht. Es gibt die sogenannte „Diagnostische Lücke“, in welcher ein Mensch zwar schon HIV-positiv ist, aber noch keine Antikörper gebildet hat. Dieser Zeitraum beträgt bis zu drei Monate. Entweder muss so ein Test wiederholt werden (wobei im Zwischenzeitraum auf Risiken zu verzichten ist), oder aber Sie sind sich sicher, dass es binnen der letzten Monate keine Risikokontakte gab.
Allerdings sind die HIV-Schnelltests mit unterschiedlichen Erkennern ausgestattet. Es gibt auch welche, die eine HIV-Infektion schon nach vier oder sechs Wochen erkennen. Näheres erfahren Sie beim jeweiligen Hersteller.
Erst einmal: Keine Panik. Bis nicht ein oder zwei Bestätigungstests dasselbe sagen, ist noch nichts entschieden. HIV-Schnelltests sind zuweilen inakkurat und geben falsche Ergebnisse bekannt. Sicher sein können Sie sich nur, wenn ein im Labor durchgeführter Bestätigungstest ebenfalls positiv ausfällt oder eben negativ.
Wichtig ist aber, dass Sie sich schnell Beratung suchen. Wenn gerade keine ärztlichen Möglichkeiten vorhanden sind, dann machen Sie von der AIDS-Hilfe oder einer anderen medizinischen Beratung Gebrauch. Die AIDS-Hilfen können Sie persönlich, telefonisch und online erreichen. Tun Sie dies am besten zeitnah. Lassen Sie sich genau erklären, wohin Sie müssen und was Sie tun können. An dieser Stelle sei das persönliche Gespräch empfohlen. Aufklärung und Kontakt helfen dabei, Ängste zu überwinden.
Und dann sollten Sie möglichst rasch einen weiteren Test unter ärztlicher Kontrolle durchführen lassen. Anschließend haben Sie die Gewissheit, ob Sie HIV-positiv sind oder nicht. Behalten Sie aber im Hinterkopf, dass Ihr Leben nicht endet – weder durch den Test noch durch eine mögliche HIV-Infektion.